01 november 2021 13:41 |
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Nacht Aufgabe dieser Ansiedlung um etwa 300 n.Chr. setzte in Münster und weit darüber hinaus eine lang andauernden Siedlungslere ein. Sie fand ihr ende erst im sechsten und siebten Jahrhundert durch die Landnahme der germanischen Stämme der Bruckterer an der Lippe und der Chamaven im Westmünsterland. Im siebten Jahrhundert wurden diese Stämme wiederum durch die Expansion des sächsischen Stammesverbunds aus dem Münsterland verdrängt.
De teller staat hier inmiddels op 985.Quote
Im Zuge der sächsischen Neubesiedlung des zentralen Münsterlandes entstanden im Stadtgebiet Münsters rings um die Aa-Furt mehrere Einzelhöfe. Diese Streusiedlung, vergleichbar einer späteren Bauernschaft, oder vielleicht nur eine der Höfe in der Nähe einer Furt, führte offenbar seit dieser Zeit den sächsischen Name Mimigernafort. Das bedeutet übersetzt etwa ‘Furt der Mimigerne’, oder ‘Furt bei den Leuten des Mimigern’. Die Hofnamen selbst sind erst aus dem Hochmittelalter überliefert. Westlich der Aa lagen ‘Strunkingshus’ und der ‘Bispinghof’, also der Bischofshof, der diesen Name erst erhielt nachdem er zum Versorgungshof des Bischöflichen Haushalt geworden war. Auf dem anderen Flussufer war der ‘Brockhof’ platziert. Eine größere geschlossenen Siedlung hat es nach bisherigen archäologischen Forschungstand am Ort zu dieser frühen Zeit nicht gegeben. Die Verkehrslage der Siedlung war günstig denn die Aa-Furten bündelten eine Reihe von Fernwegen. Die wichtigsten dieser Wege führten zum Rhein, nach Holland und Friesland zur Witzer(?) Elbmündung. Um 785 beauftragte Karl der Große den Abt Beornrad mit der Missionierung der Westsachsen. Über diese frühe Missionsfase oder gar über ein möglichen Aufenthalt Beornrad in Mimigernaford ist nichts bekannt. So bleibt auch die Frage offen ob zur jener Zeit nicht schon einen Missionsstation mit Kirche und christlichen Friedhof in der Siedlungskammer Mimigernafort bestanden hat. Sie könnten auf dem späteren Domhügel oder im heutigen Überwasserfelden gelegen haben. Gesicherten historischen Boden betritt man für die Örtlichkeit Mimigernafort erstmals im Zeitraum um 793 oder 795, als den Missionar Liudger hierher kam und auf dem Domhügel ein Kloster für Sich und seine Geistlichen Gefährte erbaute. Zur diese Anlage dürfte neben der Kirche und den Gebäuden für die Mönchen auch ein christlicher Friedhof gehört haben. Ob dieser Kirche auch von den Bewohnern Mimigernaforts genützt werden, oder ob jenseits der Aa, also in Überwasser, in der vermutlich dort gelegenen Siedlung bereits die erwähnte kleine Pfarrkirche eines Vorgängers Liudgers stand, ist unbekannt. Seine klösterliche Niederlassung auf dem Domhügel in oder bei Mimigernafort erfuhr eine bedeutende Aufwertung als der von Kaiser Karl der Großen zum Bischofshof erhoben wurde. Als ersten Bischof ernannte er Liudger der am 30. März 805 in Köln die feierliche weihe empfing. Diese Rangerhöhung fand ihren bäuerlichen Ausdruck vermutlich darin dass neben den Kloster mit der Kirche, den Klausur und Nebengebäuden für die Mönchen, jetzt auch ein Bischofsdom auf dem Domügel entstand, der zugleich Conventskirche der Domgeistlichkeit und Pfarrkirche der ansässigen Leienbevölkerung wurde. Möglicherweise existierte zusätzlich die Pfarrkirche in der Siedlung jenseits der Aa die eventuell der Heiligen Maria geweiht war. Dicht war die Bebauung des Dombereichs in dieser Frühzeit noch nicht. Die Anziehungskraft des neuen Bischofssitzes lies in seinen Umfeld aber langsam auch eine profane Siedlung entstehen. Diese bestand aus ebenerdige Wohnhäusern und kleinen eingetieften Grubenhäusern als Nebengebäuden, die als Handwerks-, Wirtschafts- und Vorratsraume dienten. Archäologisch nachgewiesen umrundete im ausgehenden neunten Jahrhundert ein buchtiger Holz-Erde-Wall mit breitem Graben die etwa acht Hektaren große Gesamtanlage aus Kloster, Dom, Friedhof und Siedlung. Diese Wallanlage besaß ein Tor im bereich der heutigen Domgasse, ein weiteres Tor an der heutigen Pferdengasse. Der Bereich der Siedlung jenseits der Aa lag nun schutzlos außerhalb der sicheren Befestigung. Durch die Umwallung war das Siedlungsarealrings um den Dom und das Kloster fortan jedoch begrenzt. Bei wachsenden Bevölkerung gab sich folglich im frühen Mimigerafort eine langsame Bebauungsverdichtung. Doch um 900 existierte hier eine der typischen sächsischen Domburgen in der die gesamte Bevölkerung des Ortes nicht nur in Kriegszeiten Schutz fand, sondern ständig lebte. Nach der Errichtung des Domburgwalls in die Jahren um 900 wuchs die Bevölkerungszahl offenbar stark an. Um- und Ausbauten des Bischofsdoms sind zwar nicht überliefert, können jedoch vermutet werden. Das Areal des Domklosters wurde vergrößert und offenbar ein quadratischen Kreuzgangs errichtet der für liturgische Handlungen, Prozessionen oder Gebete genützt wurde. Am Nordostrand der Domburg ließen sich offenbar seit dem zehnten Jahrhundert vor die vermutlich dort bestehenden Burgtor erste Kaufleute und Handwerker nieder, angelockt von der Zentralfunction der neuentstandenen Bistumsmetropole. Ihr Wohnort lag daher im Kreuzungsbereich von zwei wichtigen Fernhandelsstraßen, der Rheinischen und der Friesischen Straße.
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Onderwerp | Auteur | Gepost |
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Münster |
Erik Springelkamp | 30 oktober 2021 21:44 |
Re: Münster |
Dagobert | 01 november 2021 13:41 |
Re: Münster |
CarolusMagnus | 03 november 2021 08:39 |
Re: Münster |
Dagobert | 03 november 2021 11:58 |
Re: Münster |
Erik Springelkamp | 03 november 2021 15:50 |